Vision

Ewiger Kohl © Helmut Hohengartner

Saatgutverkehrsregeln anders denken -


Das Fußgänger:innenprinzip

Pedestrian Principle / Fußgänger:innenprinzip Powerpoint

Bei der Straßenverkehrsordnung ist es klar: Regeln sind dazu da, dass 1. der Verkehr möglichst unfallfrei und flüssig funktioniert und dass 2. die Schwächeren - die zu Fuß Gehenden - vor den Stärkeren - den Motorisierten - geschützt werden.


Auf keinen Fall darf jemand überfahren werden. Selbst wenn sich die Fußgängerin nicht an die Regeln halten sollte, sind die Motorisierten dazu verpflichtet, alles zu tun, um sie nicht zu gefährden. Wer aus dem Auto aussteigt, wird automatisch zum Fußgänger/zur Fußgängerin.

Die Saatgutverkehrsordnung wiederum ist dazu da, den Saatgutverkehr zu regeln, und zwar den der Großen. Wir - Erhalter:innen, Kleinbäur:innen, Hausgärtner:innen und alle, die mit unserem Saatgut in unseren Gärten - also "zu Fuß" unterwegs sind - wollen durch die Saatgutverkehrsordnung vor den großen Saatgutverkehrsteilnehmenden geschützt werden.

Denn nur wer sich im Geltungsbereich eines Gesetzes befindet, kann innerhalb dieses Gesetzes auf seine Rechte pochen!

Sollten wir außerhalb des Geltungsbereiches geraten, unser Saatgut jedoch in den Geltungsbereich fallen, hätten wir den Zugang zu unserem Saatgut verloren!


Das geschieht bereits: Wird heute eine Sorte als Handelssorte angemeldet, fährt sie auf die Autobahn auf - mit einem One-Way-Ticket in die Einbahnstraße "Verkehrssorte" - und wir haben sie verloren.

In Zukunft soll die Anmeldung einer Sorte und ihre Verwendung auf der Autobahn der Saatgutbranche dazu führen, dass es zwar strenge Reglementierungen für die Autos gibt, aber keinerlei Einschränkungen für Erhalter:innen und alle, die zu Fuß gehen.


El principio de la prioridad peatonal

Die spanische Saatgutinitiative Red Andaluza de Semillas hat das Diskussionspapier zum Fußgänger:innenprinzip ins Spanische übersetzt.

Eine bessere Arche

"Der Verein Arche Noah ist ein Zusammenschluss von Menschen, deren Anliegen es ist, einen Beitrag zur Bewahrung, Nutzung und Weiterentwicklung der Kulturpflanzenvielfalt zu leisten."
 (Vorwort zum Sortenkatalog 1998)

Positionspapier: "Die sechs Grundpfeiler unserer Arche mit Zukunft"

Seit der Absage des Zukunftsforums beschäftigen wir uns als Gruppe mit inhaltlichen Fragen rund um die Arche Noah. Unsere Kritikpunkte, aber auch unsere Zukunftsvision haben wir in einem Positionspapier zusammengefasst. 
Die sechs Grundpfeiler unserer Arche

Saatgutsouveränität

Saatgutsouveränität ist ein politisches Konzept, das interessierte Menschen offensiv für die Arbeit mit Saatgut begeistert und befähigt.
Es soll Klein-,Balkon- und HausgärtnerInnen, ebenso wie BäuerInnen und SchülerInnen, Einheimische und zugereiste Menschen ermächtigen, samenfestes Saatgut zu erhalten, zu vermehren, weiterzugeben, zu verbessern und züchterisch zu bearbeiten, sowie vor dem Zugriff von Saatgutkonzernen und vor Privatisierung zu schützen.
Saatgutsouveränität

Demokratie und Transparenz

Wem entscheidende Informationen fehlen, der oder die kann mit seinem Stimmrecht wenig anfangen.
Ein Vorstand, der Transparenz gegenüber den Mitgliedern verweigert, nimmt ihnen damit die Möglichkeit, sich an Entscheidungsprozessen verantwortungsvoll zu beteiligen. 
Demokratie und Transparenz

Erhaltungsnetzwerk

Das Archiv der Arche Noah ist zwar unverzichtbar wichtig. Doch mindestens gleich wichtig ist ein aktives Netzwerk an engagierten Menschen, die auf ihren Feldern und in ihren Gärten eigenständig Erhaltungsarbeit leisten. Nur die Vielfalt an unabhängigen ErhalterInnen kann für das Fortbestehen der Vielfalt sorgen. Das war bisher die große Stärke der Arche Noah – und das muss sie weiterhin bleiben.
Erhaltungsnetzwerk

Sortenhandbuch

Das Sortenhandbuch schützt unsere Sorten vor Sortenschutz!
Das Sortenhandbuch bewahrt die Kulturpflanzenvielfalt für zukünftige Generationen. Für alle.
Aber nur, wenn es gedruckt wird.
Sortenhandbuch

Internationale Saatgutpolitik

Erhaltungsarbeit und saatgutpolitische Aktivitäten gehören zu den Arche-Noah-Kernaufgaben. Gesetzliche, regulatorische und völkerrechtliche Rahmenbedingungen müssen beachtet werden. Diese unterliegen einer Veränderungsdynamik, die in eine Richtung getrieben wird, die den Zielen und Grundsätzen von Arche Noah und der Saatgutsouveränität zuwiderlaufen. Dieser Tendenz gilt es entgegenzutreten.
Internationale Saatgutpolitik

Wissenschaftliche Legitimation und Begleitung

Schon zu Beginn, spätestens aber zum Zeitpunkt der Aufnahme politischer Initiativen war klar, dass dafür eine wissenschaftliche Begleitung und Legitimation unumgänglich sein wird. Allein mit wissenschaftlich gesicherten Fakten, die auch allgemein verständlich erklärt sein müssen, kann entsprechende Wahrnehmung in der Öffentlichkeit erreicht werden. Der später ins Statut aufgenommene „wissenschaftliche Beirat“ war allerdings nie adäquat besetzt. 
Wissenschaftliche Legitimation und Begleitung
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