Worum geht es?
Das gedruckte Sortenhandbuch ist Dokumentation der Tätigkeit, Nachschlagewerk, Tauschplattform und Arbeitsbehelf für die ErhalterInnen und vermittelt die grundlegenden Ziele des Vereins. Darüber hinaus ist es das einzige für alle zugängliche Beweismittel, in dem die jahrelange gemeinschaftliche Erhaltung der einzelnen freien Sorten dauerhaft dokumentiert ist.
Das gedruckte Sortenhandbuch ist ein zentrales Verbindungsstück im Netzwerk und als solches
unverzichtbar. Schwerpunkt des Sortenhandbuchs ist standortangepasste Vielfalt, es macht diese direkt sichtbar, die Stärke des Netzwerks spürbar und ermächtigt Mitglieder, eigenverantwortlich aktiv zu werden. Die Einstellung des gedruckten Sortenhandbuchs, parallel zu einer zunehmenden
Marktorientierung des Vereins mit massiver Werbung für den Samen- und Pflanzenverkauf durch den Verein, hat dazu geführt, dass kaum mehr Bestellungen bei den ErhalterInnen einlangen.
Bis zur Vereinskrise 2017 war es als zentrales Medium in den Statuten verankert, auf der
Mitgliederversammlung am 1.2.2020 hat sich eine Mehrheit für die Wiedereinführung des Druckwerks ausgesprochen.
Daher fordern wir:
- Das Sortenhandbuch soll wieder regelmäßig und in kurzen Abständen in gedruckter Form erscheinen.
- Die Einträge sind vorher zu aktualisieren.
- Ergänzend dazu ist eine funktionstüchtige Datenbank mit praxisauglicher Suchfunktion aufzubauen.
- An einer Neukonzeption des gedruckten Sortenhandbuches sind die ErhalterInnen und die NutzerInnen in einer breiten Diskussion zu beteiligen.
- Die Angebote der ErhalterInnen sind in den Online-Verkauf des Samenarchivs einzubeziehen.
Worum geht es?
Vereinszweck der Arche Noah ist die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt. Das bedeutet auch, die Weitergabe klar zu regeln. Nur so kann das kollektive Eigentum, das sich in Archiv und Netzwerk befindet, vor missbräuchlicher Verwendung geschützt und der freie Zugang zum Saatgut sichergestellt werden. Unter missbräuchlicher Verwendung verstehen wir gentechnische Veränderungen und Anmeldung von geistigen Eigentumsrechten in Form von Sortenschutz und Patentierung, sowie den Diebstahl von Sortennamen und Know-How.
Angriffe auf diese, unsere Ressourcen sind durch besondere Wachsamkeit und vermehrten Einsatz abzuwehren, denn in Zeiten des Klimawandels ist Bio-Piraterie eine aktuelle Gefahr für unser freies Saatgut. Saatgut aus dem Archiv soll an Firmen und Forschungseinrichtungen unter klaren Bedingungen abgegeben werden, die garantieren, dass es und alle Züchtungsprodukte weiterhin uneingeschränkt für alle Menschen verfügbar, nutzbar und handelbar bleibt.
Daher fordern wir:
- Eine klare und unmissverständliche Formulierung in den Nutzungsbedingungen, dass die Anmeldung von Sortenschutz nicht gestattet ist. Bis zum Vorliegen eines neuen, wasserdichten Weitergabevertrags ist die Saatgutabgabe einzustellen.
- Dezidierte Aufnahme von Strafbestimmungen in die Nutzungsbedingungen.
- Die Arche Noah hat sich aus Kooperationen mit der Saatgutindustrie zurückzuziehen. Diese entsprechen nicht unseren Grundwerten.
- In Zukunft ist ein unabhängiges Gremium einzurichten, dass vor Abschluss von Kooperationsverträgen aller Art deren Übereinstimmung mit den Grundwerten der Arche Noah überprüft.